Zum WEltOttertag

2. Chance für junge Fischotter

Öffnungszeiten

Durchgehend von MO bis SO

Täglich ab 09:00 Uhr

Kaiserschnurrbarttamarin liegt frontal auf einem Ast | © Zoo Salzburg/Angelika Köppl

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Tagesticket, Jahreskarte uvm.

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Jaguar liegt auf einem Baumstamm | © Zoo Salzburg/Angelika Köppl

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Baumstachler sitzt auf einem Ast und frisst ein Stück rote Rübe | © Zoo Salzburg/Angelika Köppl

Nicht selten gibt es im Zoo tierische Geschichten, die an Besucherinnen und Besuchern sowie der Öffentlichkeit vorbeigehen. Eine dieser Geschichten möchten wir hier erzählen. Sie handelt von zwei verwaisten Fischottern, die im vergangenen Sommer kurz hintereinander aufgefunden wurden. Beide waren geschätzte acht bis 12 Wochen alt und hätten auf sich allein gestellt nicht überlebt. 

Gerade am Anfang erforderte die Aufnahme eines jungen mutterlosen Otters eine sehr zeitintensive Betreuung, was bedeutet, dass die mit dieser Aufgabe betrauten Tierpfleger auch nachts alle zwei Stunden aufstehen müssen, um die Findelkinder zu versorgen. Vor allem das Weibchen, das einen Monat vor dem männlichen Jungtier den Weg zu uns in den Zoo Salzburg fand, brauchte immer jemanden ihn ihrer Nähe. Erste Versuche, sie für ein paar Stunden oder gar über Nacht in der Quarantänestation des Zoos zu lassen, schlugen fehl. Ihr offensichtliches Unbehagen drückte die kleine Nami derart lautstark aus, dass sich ihre „Wohnsituation“ erst änderte, als der zweite verwaiste Otter abgegeben wurde. Als der kleine Emil dazu kam, waren sich die beiden Gesellschaft genug. Schnell wuchsen die das gleiche Schicksal teilenden Otterkinder zu einem eingeschworenen Team zusammen.

Versorgt werden mussten und müssen sie natürlich trotzdem. Das hieß zunächst immer noch, dass unsere Tierpfleger weiterhin die Mutterrolle ausfüllten und den Kleinen beibrachten, dass Wasser eine ganz tolle Sache ist und sie sehr wohl schwimmen können. Auch die Fellpflege oder das Fressen eines ganzen Fisches möchte gelernt werden. Nur das Jagen lebender Beute haben sie nicht erlernt. Auch sind sie zu sehr an den Menschen gewöhnt, weshalb eine Auswilderung nicht mehr in Frage kommt. So wird derzeit über das Europäische Erhaltungszuchtprogramm nach guten Plätzen für unsere Schützlinge gesucht. 

Warum wir ausgerechnet am heutigen Mittwoch, den 28. Mai 2025 darüber reden? Ganz einfach: Es ist Weltottertag. Ein Tag an dem die quirligen, zur Familie der Marder gehörenden Sympathieträger im Mittelpunkt stehen. Optimal an ein Leben im Wasser und an Land angepasst, erfüllen die an der Spitze der Nahrungskette stehenden Raubtiere eine wichtige Funktion im Ökosystem Fluss. So sorgen sie unter anderem als "Gesundheitspolizei" für vitale Fischbestände. Faszinierend auch die Tatsache, dass Fischotter das dichteste Fell aller heimischen Wildtiere besitzen. Mit rund 50.000 Haaren pro Quadratzentimeter schützt es perfekt vor Kälte und Nässe. 

Auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion wird der Europäische Fischotter als „potenziell gefährdet“ gelistet. In Österreich galt er im 20. Jahrhundert als fast ausgerottet und ist heute auf Bundesebene streng geschützt. Seit zwei Jahrzehnten erholt sich der Bestand langsam wieder.
Weltweit gibt es übrigens 13 Otterarten, die alle mit dem Marder verwandt sind. Zumindest ging man bis zum Jahr 2023 davon aus. Genetische Analysen haben nämlich ergeben, dass sich hinter dem Südamerikanischen Otter zwei Arten verbergen, deren Verbreitungsgebiete durch die Anden getrennt sind. Demnach wären es sogar 14 Arten.

 

Pool für Fischotter hinter den Kulissen des Salzburger Zoos | © Zoo Salzburg