Transporte von lebenden Tieren

Komplizierter durch Brexit

Schneeleopard Nuri im Winter am Baum | © Zoo Salzburg / Angelika Köppl

Öffnungszeiten

Durchgehend von MO bis SO

Täglich ab 09:00 Uhr

Kaiserschnurrbarttamarin liegt frontal auf einem Ast | © Zoo Salzburg/Angelika Köppl

Eintrittsgebühren

Tagesticket, Jahreskarte uvm.

Alle Preise im Überblick

Jaguar liegt auf einem Baumstamm | © Zoo Salzburg/Angelika Köppl

Fütterungen und Enrichments

Aktuelle Fütterungszeiten

Live dabei sein

Baumstachler sitzt auf einem Ast und frisst ein Stück rote Rübe | © Zoo Salzburg/Angelika Köppl

Seit dem 1. Januar vor vier Jahren ist Großbritannien nicht mehr Teil der Europäischen Union. Durch den Brexit haben sich die Auflagen bei der Warenein- und -ausfuhr erhöht. Das gilt besonders für den Transport von lebenden Tieren und blieb somit für Zoos nicht ohne Folgen. Ist der Austausch von Zootieren zwischen dem Vereinten Königreich und der EU doch fast
zum Erliegen gekommen. Zählte man im Jahr vor dem Brexit laut einem 2022 im „The Guardian“ erschienenen Artikel noch rund 1.400 Transfers, waren es 2021 nur noch 56. Wobei hier auch die Coronapandemie eine Rolle spielte. Dass dieser Einbruch einen Rückschritt im Artenschutz und für die Europäischen Erhaltungszuchtprogramme darstellt, liegt auf der Hand. Doch was macht den Transport von Tieren nun tatsächlich komplizierter?

Es sind die besonderen Zollformalitäten, die es zu beachten und genau zu befolgen gilt. Demnach sind Unternehmen oder Zoos sowie das beauftragte Transportunternehmen verpflichtet, sich bei den zuständigen Veterinärbehörden zu registrieren. Natürlich muss zudem eine Voranmeldung über TRACES-NT erfolgen. (Mit diesem Datenbanksystem wird der gesamte Tierverkehr innerhalb der EU sowie in und aus der EU geregelt.) Darüber hinaus wird ein Gesundheitszertifikat verlangt und es muss eine entsprechende Sicherheitserklärung vorliegen. Insgesamt gibt es viele Punkte zu bedenken und für einen solchen Transport muss die Planung noch sorgfältiger vonstatten gehen.

So hat unsere junge Schneeleopardin, die im Frühjahr in den englischen Twycross Zoo transportiert werden soll, wo sie in Zukunft leben wird, zwar schon den Gesundheitscheck hinter sich gebracht, ein Termin steht jedoch noch nicht fest. Nuri wurde übrigens am 2. April 2023 im Zoo Salzburg geboren und ist der erste Nachwuchs von Mutter Malou und das erste gemeinsame Jungtier von Sayan und Malou, die im Dezember 2021 aus Stuttgart zu uns kam und eine besondere Geschichte mitbrachte. Malous Großmutter stammt nämlich aus dem Himalaya, wo sie in eine von Wilderern aufgestellte Schlagfalle geriet, einen Teil ihres rechten Hinterbeins verlor, von Tierschützern gerettet wurde und fortan im Zoo Zürich lebte, wo sie mehrfach Nachwuchs hatte. Somit handelt es sich bei Malou und Nuri um genetisch wertvolle Tiere, die innerhalb des EEP′s mit Sitz im schwedischen Zoo Nordens Ark für den Fortbestand der gefährdeten Art sorgen dürfen.