Überraschender Nachwuchs bei den Baumstachlern

Plötzlich Mutter

Es wird wohl den wenigsten aufgefallen sein, dennoch ist es da. Genaugenommen sogar seit den frühen Abendstunden des 29. Aprils. Zu diesem Zeitpunkt hat Baumstachlerdame Greta, die seit Ende März diesen Jahres im Zoo Salzburg lebt, ein Jungtier geboren.

Wie bei den stacheligen Baumbewohnern üblich, kam das einzelne Jungtier am Boden zur Welt. Dort wird es an einem geschützten Ort platziert und von der Mutter meist in der Nacht versorgt. Nachdem der Nachwuchs zwar voll entwickelt und mit Stacheln, die kurz nach der Geburt aushärten, auf die Welt kommt, sich dann aber wenig bewegt, fällt er kaum ins Auge. Das ist von der Natur so vorgesehen. So lag unser Jungtier, das jetzt den Namen Robin erhalten hat, in seinen ersten Tagen im Strohbett nahe der Tür des Innenbereichs. Eigentlich war es zunächst vom oberen Besucherweg aus zu sehen, wurde aber eben leicht übersehen.

Im Alter von gut einer Woche kam der kleine Nager schließlich zum ersten Mal auf die Waage. Mit einem Gewicht von zu diesem Zeitpunkt 670 Gramm hat Gretas erster Nachwuchs augenscheinlich gut zugelegt. Wenige Tage später unternahm der kleine Baumstachler sogar schon seine ersten Kletterversuche. Nachdem die Geschlechtsbestimmung bei diesen Tieren eher schwierig ist, wissen wir bis jetzt nicht, ob das Jungtier ein Männchen oder ein Weibchen ist. Somit fiel die Namenswahl seiner Tierpflegerinnen und Tierpfleger auf den geschlechtsneutralen Namen "Robin". 

Das seit einem Jahr in Salzburg lebende Männchen hatte das Jungtier zwar gleich bemerkt, nahm aber wenig Notiz von ihm. Grundsätzlich gehören die in Nordamerika weit verbreiteten Nagetiere zu den Einzelgängern, die tagsüber ein geruhsames Plätzchen zum Schlafen vorziehen und abends oder nachts auf Nahrungssuche sind. Doch auch wenn die stacheligen Gesellen insgesamt nicht als gefährdet gelten, sehen sie sich einer Vielfalt an Bedrohungen ausgesetzt, allen voran dem Straßenverkehr. Zudem werden sie häufig bejagt, da sie beispielsweise auch vor Autoreifen, Kühlerschläuchen oder Axtstielen nicht Halt machen und dadurch bei der Bevölkerung teils wenig beliebt sind. In Mexiko gelten Baumstachler aufgrund ihrer starken Bejagung jedoch als stark gefährdet.

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