Tierisches Wohlbefinden als Ziel

Der positive Effekt von Tiertraining ist unbestritten. Inzwischen wird es sogar als eine der Säulen in der modernen Zootierhaltung beschrieben. So hilft es, das Verhalten von Zootieren in Alltagssituationen zu verbessern und sogar eventuelle Auffälligkeiten abzumildern oder zu korrigieren. Es erleichtert medizinische Untersuchungen, dient der Beschäftigung und bewirkt alles in allem eine Steigerung des Wohlbefindens. Und dies ist auch das Stichwort: Animal Welfare!

Wir möchten, dass sich unsere Schützlinge wohlfühlen und dazu gehört im Umkehrschluss auch eine Reduzierung von Narkosen für Transporte, einfache Untersuchungen oder die Verabreichung von Medikamenten. Kurzum: Tiertraining vermeidet Stress und belastet den Körper nicht zusätzlich. Nachdem wir schon mit unseren Raubkatzen oder jüngst auch mit Breitmaulnashorn Tamika erfolgreich das entspannte Einsteigen in Transportkisten geübt haben, dürfen beispielsweise die Fischotter oder Binturongs seit geraumer Zeit ihre Kooperationsbereitschaft bei regelmäßigen Trainingseinheiten nach dem Prinzip der positiven Verstärkung unter Beweis stellen. Davon profitiert vor allem das Binturongweibchen Fiona, denn sie legte aufgrund ihrer Vorgeschichte anfangs ein ängstliches Verhalten an den Tag. Dank des Trainings hat sie deutlich mehr Vertrauen zu ihren Tierpflegern entwickelt.

Mittlerweile nimmt das Tiertraining bei uns im Zoo einen noch breiteren Raum ein. Dabei lässt sich bei den Roten Pandas eine sehr schöne Entwicklung beobachten. Eigentlich waren die Trainingseinheiten in erster Linie für unser junges Männchen Haku gedacht, der eine derartige Beschäftigung auch aus seinem vorherigen Zoo kannte. Nun ist aber das bereits seit neun Jahren bei uns lebende Weibchen Xia, die eher immer etwas unscheinbar wirkte, auf den Geschmack gekommen und hat Haku in Sachen Engagement hinter sich gelassen.