Artenschutz

Golderner Skiffia im Paludarium | © Zoo Salzburg / Angelika Köppl

Öffnungszeiten

Durchgehend von MO bis SO

Täglich ab 09:00 Uhr

Kaiserschnurrbarttamarin liegt frontal auf einem Ast | © Zoo Salzburg/Angelika Köppl

Eintrittsgebühren

Tagesticket, Jahreskarte uvm.

Alle Preise im Überblick

Jaguar liegt auf einem Baumstamm | © Zoo Salzburg/Angelika Köppl

Fütterungen und Enrichments

Aktuelle Fütterungszeiten

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Baumstachler sitzt auf einem Ast und frisst ein Stück rote Rübe | © Zoo Salzburg/Angelika Köppl

"Ein weites Feld"

Arten schützen und die Biodiversität zu bewahren ist unsere Mission

Im Zeitalter des sechsten Massenaussterbens ist Artenschutz keine Frage des OB, sondern des WIE.

Möglichkeiten etwas zu tun, gibt es immer. Und es kann auch jeder etwas beitragen. Für uns als Zoo ergeben sich sogar verschiedene Ansätze, die in Kombination und bei konsequenter Verfolgung, am effektivsten erscheinen und somit aus unserer Sicht am bewirken können.

Ganz im Sinne des von der Weltnaturschutzunion (IUCN) ins Leben gerufenen One-Plan-Approachs, bei dem Naturschutzaktivitäten vor Ort (in situ) und Artenschutzarbeit in europäischen Zoos und Auffangstationen (ex situ) Hand in Hand gehen. Auch als „integrierte Erhaltungsplanung“ bezeichnet, bündelt der One-Plan-Ansatz verschiedene Kräfte und beinhaltet die Einbeziehung möglichst vieler Interessengruppen.  

Ein weiterer wichtiger Punkt - frei nach dem Motto tue Gutes und rede darüber - ist die Artenschutzbildung. Wir möchten dabei jedoch nicht nur darauf hinweisen, dass diese oder jene Tierart stark gefährdet oder vorm Aussterben bedroht ist. Wohlgemerkt nicht nur. Denn dass wir auch über die Ist-Situation sprechen, versteht sich von selbst. Aber hier entsteht auch die Gefahr, dass viele Menschen eher weg- als zuhören. Einfach, weil die schonungslose Wahrheit nicht für jeden so leicht zu verarbeiten ist.

Deshalb möchten wir uns auch auf den berühmten Silberstreif am Horizont fokussieren. Wir möchten Geschichten erzählen, die Mut machen, die aufhorchen lassen, die motivieren mitzumachen oder die es einfach Wert sind weitererzählt zu werden.

Wir möchten Artenschutz greifbar machen und anschaulich, hier in unserem schönen Zoo anhand bei uns lebender Tiere erzählen. Das sind Projekte, die uns am Herzen liegen, was sich auch an der liebevollen Gestaltung des Lebensraums und der Art und Weise, wie die Geschichten erzählt werden widerspiegelt.

Ein erstes Projekt dieser Art möchten wir hier kurz vorstellen:

Paludarium im Südamerikahaus

Unser Paludarium im Südamerikahaus (eine Fusion aus Terrarium und Aquarium) wurde nicht nur neugestaltet, sondern auch neu besetzt. Während auf dem Landteil zwei Falsche Chamäleons zu sehen sind, leben im Wasserteil zwei Arten von Hochlandkärpflingen, nämlich die Goldene Skiffia und der Tequila-Kärpfling. 
Klingt bisher wenig außergewöhnlich, ist es vor folgendem Hintergrund aber nicht, denn beide waren in der Natur ausgestorben. Während Exemplare der Goldenen Skiffia zuletzt Mitte der 70er Jahre gesehen wurden, verschwand der Tequila-Kärpfling um die Jahrtausendwende von der Bildfläche. Seit 2003 galt die im mexikanischen Rio Teuchitlan, einem Nebenfluss des Río Ameca, endemische Fischart offiziell als ausgerottet. In der Regel endet an diesem Punkt die Geschichte. Nicht so für den nur etwa sieben Zentimeter großen Tequila-Kärpfling. Wie alle weiteren 41 Hochlandkärpflinge auch, bringt er seinen Nachwuchs lebend zur Welt. Seinen Namen verdankt er übrigens dem ebenfalls im Bundesstaat Jalisco liegenden Vulkan Tequila.
Zwar sorgten Faktoren wie Wasserverschmutzung, Verbreitung invasiver Arten oder das Zertrampeln der Ufervegetation dafür, dass die Süßwasserfischart in der Natur nicht überlebte, doch befanden sich noch einige Exemplare in Obhut eines englischen Aquarianers. Was nun folgte ist eine beispiellose Zusammenarbeit von privaten Fischliebhabern, Wissenschaftlern, Zoos und Universitäten sowie der einheimischen Bevölkerung, die das kleine Wunder vollbrachten und 1.500 Nachzuchten des Tequila-Kärpflings in dem zuvor von diversen Störfaktoren befreiten Lebensraum wieder ausließen. Mit Erfolg, denn heute ist die Art wieder im Rio Teuchitlan und seinen kleinen Nebengewässern heimisch. Die Wiederansiedlung der Goldenen Skiffia läuft hingegen noch.
Getan ist die Arbeit der ebenso enthusiastischen wie unermüdlichen Artenschützer jedoch noch lange nicht. Von den 42 existierenden Hochlandkärpflingen gelten 38 als bedroht. So lautet die Devise weiterkämpfen und den ambitionierten Plan G in die Tat umsetzen. Dazu erzählen wir an anderer Stelle sehr bald mehr.